Camellia sinensis (100g) - „mat“ = gemahlen, „cha“ = Tee
Matcha ist mehr als Tee – er ist ein stiller Moment, ein grüner Ruhepunkt im Tag. Schon das Öffnen einer frischen Dose ist ein Erlebnis: ein feiner Duft, weich und grasig, mit der Tiefe von Schatten in einem Bambuswald. Das Pulver leuchtet in einem intensiven Grün, so lebendig, als hätte es das Licht des Frühlings eingefangen.
Seit Jahrhunderten ist Matcha Teil der japanischen Teekultur, eingebettet in Rituale der Achtsamkeit und Dankbarkeit. Die Zubereitung selbst hat etwas Meditatives:
Das feine Pulver wird gesiebt, das Wasser erhitzt, nicht gekocht, der Bambusbesen gleitet sanft, bis eine leuchtend grüne Wolke entsteht. Ein Getränk ohne Hast. Ein Moment, der bewusst entsteht.
Der erste Schluck ist zugleich weich und energievoll. Matcha schmeckt nicht süß, aber auch nicht bitter – eher erdig, subtil, rund, mit etwas von Moos, Frühlingsgras und Lichtregen. Und doch bleibt etwas schwer zu Greifendes, ein Geschmack, der nach Ruhe schmeckt.
Traditionell wurde Matcha zu besonderen Anlässen gereicht, oft im Rahmen von Treffen, bei denen Wertschätzung im Mittelpunkt stand – für die Zeit, für das Zusammensein, für die Schönheit kleiner Dinge.
Auch heute bleibt Matcha ein Tee, der entschleunigt. Er passt zu langsamen Morgenstunden, zu klaren Momenten zwischen Aufgaben, zu Gedanken, die sanft Form annehmen. Ein Tee, der inneres Licht sammelt.
Jede Schale Matcha ist wie ein Versprechen:
einen Moment lang da zu sein.
ohne Eile.
ohne Geräusch.
nur Geschmack, Atem und Grün.
Und manchmal genügt genau das, um den Tag leiser und freundlicher werden zu lassen.
Traditioneller Gebrauch: Tee (1-2EL)
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